Dorothea (Name geändert), 36 Jahre, Geschäftsführerin eines mittelständischen Unternehmens) erzählt mir, wie viel Zeit, Energie und auch Geld sie schon in Kurse, berufliche Coachings, Motivationsveranstaltungen und ähnliches gesteckt hat. Unmittelbar danach fühlte sie sich energiegeladen und voller Tatendrang. Und manchmal hat sie auch etwas geändert und sich über die Resultate gefreut. Meist stellt sich dann aber heraus, dass dafür an anderer Stelle in ihrem beruflichen oder privaten Leben eine neue Baustelle auftauchte. Geblieben ist ihr die innere Unruhe, das Gefühl, dass immer irgendetwas nicht zueinander passt - egal wie sehr sie sich auf eine Sache konzentriert.
Wer vor oder schon in einer Umbruchphase seines Lebens steckt, hat vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht. Wenn es um eine weitreichende Entscheidung geht oder wenn wir etwas an einer an einer uns belastenden beruflichen oder privaten Beziehung ändern wollen: wir konzentrieren uns dann meist auf das eine Thema oder die Optimierung eines speziellen Aspekts unseres Lebens. Das Thema, das Problem nimmt immer größeren Raum ein. Und wenn sich dann etwas in die gewünschte Richtung bewegt, stellen wir fest, dass dafür andere Aspekte darunter leiden.
Die ganzheitliche Sicht auf sich selbst wird in vielen Quellen beschrieben, z.B. beschreibt der deutsche Psychologe Hilarion Petzold diese 5 Säulen der Identität: Arbeit, soziales Netz/ Umgebung, Körper, materielle Sicherheit, Werte/ Sinn.
Viele Coaches nutzen zur Visualisierung das Lebensrad. In ihm tragen die Coachees ihre Zufriedenheit mit wichtigen Lebensbereichen in ein Netzdiagramm. Im Vergleich des aktuellen Rads mit einem Wunschrad werden Dellen, d.h. der Handlungsbedarf erkennbar.
Der Qigong-Trainer Eilhard Stohldreier zeigt zum Abschluss der Seminare „Attraversiamo – dein Weg zu dir“ das Bild eines Holzfasses. Die einzelnen Gauben repräsentieren die Aspekte unseres Lebens. Egal wie stark wir davon einzelne Gauben ausprägen – wenn wir andere vernachlässigen, das Gesamtgefäß also nicht „stimmig“ ist, dann werden wir Lebensenergie und -Qualität verlieren.
In seinem Buch „Freie Räume für mehr Leben“ schreibt der Erzabt von St. Ottilien, Wolfgang Öxler: „Wer sich nur noch eines Ruders bedient, der dreht sich im Kreis. Für ein reifes Leben braucht es diese Lebensbalance, diese Dynamik, diese Ausgeglichenheit.“
Gleich welches der geschilderten Bilder und Konzepte uns mehr anspricht: Wie können wir die Stimmigkeit, die Balance, die Ausgeglichenheit für und in unserem Leben finden? „Zur Ruhe kommen – das Grenzgänger-Seminar für Selbstständige und andere Dauerleistende“ verbindet das Erkennen der Themen mit deren Bearbeitung. Durch die Arbeit mit Dyaden erhalten wir Zugang zu unseren Themen, die wir im Alltag und vordergründigen Bewusstsein verdrängt und überlagert haben. Der Zwei|Kräfte®-Prozess hilft, unsere Persönlichkeitsanteile zu identifizieren, sie willkommen zu heißen und zu integrieren. Die Schritte im Vermeulen Analyse Modell® führen zu einer neuen Begegnungsfähigkeit und Beziehungsqualität. Durch Zeichnungen erhalten wir Zugang zu ungeahnten Ressourcen. Und durch das Wünscheprogramm erschließen wir uns neue Aspekte unseres Lebens.
Die im Grenzgänger-Seminar praktizierte Boudewjin Vermeulen Methode® integriert dabei alle Ebenen des menschlichen Bewusstseins (Körper, Geist und Seele) und deren Äußerungen (Verhalten, Kognition, Emotion) in den Coachingprozess. Besondere Wirkung entfaltet dieses Vorgehen im Gruppenseminar für Teilnehmende, die vor oder in Umbruchphasen ihres Lebens stehen.
Was ist mein persönliches Bild von Stimmigkeit?
Für mich selbst bedeutet Stimmigkeit: es passt für mich. Hier und jetzt. Nicht einzelne Aspekte sind „im Überfluss“ ausgeprägt, sondern das Gesamtbild stimmt. Und das nicht als Konzept, sondern von mir hier und jetzt wahrgenommen. Das klingt für Sie nach Paradies? Ich war dieses Jahr schon im „Paradies auf Erden“: das angehängte Bild aus der Paradies Bucht in der Antarktis habe ich während einer Seereise im November dieses Jahres aufgenommen. Es erinnert wohl kaum an die klassischen bildlichen Darstellungen des Paradieses, die den Überfluss von Genüssen zeigen. Und doch war es wohl der emotionalste Moment meines Jahres. Hervorgerufen durch die Stimmigkeit, die Ruhe, den Frieden. Woran ich diesen Eindruck des Paradieses auf mich festmache? Ich kann es schwerlich mit Worten beschreiben. Es war einfach alles stimmig. Für mich. In diesem Moment. Keine Gedanken. Äußere und innere Ruhe. Ich im Frieden mit mir, mit den Mitmenschen und mit der Schöpfung.
Mein erster Gedanke danach war ein Lied, gesungen von Chris de Burgh: „Where peaceful waters flow.“